Herzlich Willkommen zu unserem ersten Blog-Beitrag in 2022.

Wir bringen Euch auf den neuesten Stand in Sachen Hofladen und Feldarbeit und haben einen Exkurs für Euch im Angebot.

  • Jahresausklang 2021
  • Exkurs: nachhaltige Banken
  • Projekt Hofladen
  • Feldarbeit

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Jahresausklang – Ende 2021

Das Saisonende auf dem Feld 2021 bedeutete für uns den Start der Planung für das kommende Jahr.

Auf der Agenda standen folgende Punkte: Beete winterfest machen, Kompost und Laub aufbringen, Anbauplanung 2022 , sowie die Kommunikation und und Planungen der Info-Veranstaltungen bezüglich unserer Gemüse-Abo-Kisten im nächsten Jahr. Permanent kommen neue Ideen zu interessanten Kulturen, Ernteverfrühung und Logistik dazu – es gibt viel zu verbessern und zu tun.

So langsam wurden im November auch die Pläne für unseren Bio-Hofladen konkreter. Wir gründeten eine GbR, eröffneten ein Geschäftskonto bei der Ethikbank und starteten unsere Crowdfunding Kampagne. Im Laufe des Dezembers kamen so über 9.000 € zusammen, unglaublich! Motiviert von diesem starken Feedback aus der Gemeinde und darüber hinaus ging es in die Planung und die ersten Schritte der Umsetzung (eigener Abschnitt weiter unten). Weiterhin erreichten uns viele Anfragen hinsichtlich Mitarbeit, Kooperationen und hilfreicher Ideen und Anregungen. Wir sind überwältigt von dem Feedback! Wer zukünftig monatlich die neuesten Informationen zum Heichelberghof erhalten möchte, kann sich gerne hier (Link) für unseren Newsletter anmelden.

Exkurs nachhaltige Bank:

>> Die großen privaten Geschäftsbanken handeln oft mit heiklen Finanzprodukten, betreiben Lobbyarbeit und statten Investmentbanker:innen mit schwindelerregenden Gehältern aus. Zu privaten Geschäftsbanken gehören zum Beispiel die Deutsche Bank, Commerzbank, Deutsche Postbank, ING-DiBa (ING-Groep, Niederlande) sowie Unicredit/Hypovereinsbank (Uni-Credit Group, Italien). Viele konventionelle Banken stehen wegen Investitionen in Rüstungsgeschäfte, Atom- und Kohlestrom, Nahrungsmittelspekulation und Geschäftsbeziehungen mit fragwürdigen Unternehmen und korrupten Regimes in der Kritik.

Ethische Banken -spekulieren nicht mit Nahrungsmitteln, -investieren nicht in Waffengeschäfte, -bremsen nicht die Energiewende, -unterstützen keine Menschrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung und arbeiten transparent. Deshalb halten sich nachhaltige Banken an Ausschlusskriterien für ihre Investitionen. Ausgeschlossen sind in der Regel Investitionen in Unternehmen, die Geschäfte mit – Gentechnik -Tierversuchen -Suchtmitteln -Kinderarbeit -Menschenrechtsverletzungen machen. Die jeweiligen Ausschluss- und Positivkriterien findest du auf den Webseiten der einzelnen Ethikbanken.

Grüne Banken tun aber noch mehr, als auf diese zweifelhaften Geschäftspraktiken zu verzichten: Sie investieren ihr Geld sinnvoll. Die empfehlenswerten nachhaltigen Banken machen nur Geschäfte mit ethisch und ökologisch vertretbaren Unternehmen und fördern mit ihren Investitionen eine nachhaltige ökologische und gesellschaftliche Entwicklung und soziale Projekte << [Quelle Utopia).

Jeder Euro, der auf einem “konventionellen Bankkonto” liegt kann Schlimmes anrichten. Wenn alle Bürger*innen zu ethischen und nachhaltigen Banken wechseln würden, könnten wir viel Leid vermeiden und aktiv dem Klimawandel entgegensteuern.

Ende Exkurs!!

Projekt Hofladen

Mit unserem Hofladen möchten wir den Menschen aus Klein-Umstadt, Kleestadt, Richen, Raibach und der näheren Umgebung die Option geben, biologisch einzukaufen, vielleicht auch ohne das Auto zu benutzen und einen Ort schaffen, an dem man gerne verweilt, sich austauscht und Zeit verbringt. Im Kopf schwebte uns ein kleiner aber gut sortierter Hofladen vor, den wir vorher in Eigenregie renovieren und einrichten. Doch Stück für Stück holte uns die Realität in Form von deutscher Bürokratie ein 🙂

Die Renovierungsarbeiten gingen bis zum Jahreswechsel gut voran. Wir entfernten baufälliges Gestein und Mörtel und besserten Löcher aus. Dann ging es ans Verputzen. Innerhalb einer Woche verarbeiteten wir zu Dritt 27 Säcke Zementputz à 25 kg (= 625 kg insgesamt). Bevor im nächsten Schritt erneut grundiert und gestrichen werden kann, muss der Fußboden gemacht werden. Dies erledigt eine externe Firma. Laut Hygieneverordnung braucht ein Laden fließend Wasser (warm und kalt) und zwei separierte Waschbecken – nach vielen Überlegungen zu Alternativen entschlossen wir uns schlussendlich dazu den Hof aufzugraben und Wasser zu verlegen. Innerhalb einer Woche wurde Kies abgetragen, Erde ausgehoben, Löcher gebohrt, Beton gemeisselt, Rohre verlegt und das ganze wieder aufgefüllt, gerüttelt und die Pflastersteine verlegt.

Total unterschätzt haben wir die baurechtliche Seite unseres Projektes. Aufgrund der Nutzungsänderung des Gebäudes von Landwirtschaft hin zu einem Gewerbe müssen wir ganz offiziell einen Bauantrag stellen. So ein Bauantrag zieht einen ganzen Rattenschwanz von Auflagen mit sich: Brandschutzwand zum Nachbargrundstück, Denkmalschutzauflagen, Grundrisszeichnung, Wärmenachweis, usw. Da keine Bauzeichnung dieses Gebäudes von 1840 vorhanden ist gibt es auch keine Ausnahmen. Diese Auflagen und die damit verbundenen enormen Zusatzkosten legen uns einige Steine in den Weg, die wir so nicht eingeplant hatten. Wir versuchen Alles, um den Hofladen weiterhin zu realisieren, aber es besteht leider – Stand jetzt – die Möglichkeit, dass dies durch die Auflagen und Kosten ausgebremst wird. Es ist wohl durchaus einfacher einen Supermarkt auf der grünen Wiese zu planen, als einen Bioladen im Ort 🙂 Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Sollte alles nach Plan weitergehen, stehen im Februar der Regalbau und die Sortimentsauswahl an. Wir müssen Versicherungen abschließen und das Kassen- und Waagensystem testen. Ein weiterer Faktor ist die Ladeneinrichtung, die Logistik (viele Bio-Anbieter beliefern Südhessen nicht) sowie die Anlieferung im Hof (unser präferierter Partner kann nicht im Hof anliefern, da die Straße zu schmal ist). Viele kleine Baustellen, die unzählige Stunden des Beratens, Telefonierens und Planens in Anspruch nehmen. Aber wir hoffen auf Licht am Ende des Tunnels und freuen uns auf die Eröffnung im Frühjahr und die Belohnung in Form von zufriedenen Einkäufer*innen und Unterstützer*innen.

Die Feldarbeit nimmt Fahrt auf

Seit Mitte Januar haben wir unsere erste Praktikantin auf dem Hof. Denn auch im Winter gibt es viel zu tun: so haben wir in den letzten Tagen Vogelkästen gesäubert und einen Falkennistkasten gebaut, Bäume geweißelt und geschnitten, sowie den Folientunnel pflanzfertig gemacht. Mit dem Erhalt der Saatgutbestellung von Bingenheimer, Hof Jeebel und Dreschflegel steigt unsere Vorfreude auf die neue Gartensaison. Wir wollen in diesem Jahr einige seltene und besondere Kulturen ausprobieren. Wir freuen uns auf Horn-Gurken, Sweet-Potato-Kürbis, Kalebasse-Kürbis, Luffa-Gurke und Gemüseartischocken. 

Ein weiteres tolles Projekt auf das wir uns sehr freuen, ist die Kooperation mit der Wendelinus-Schule in Klein-Umstadt. 2022 soll mit einer Klasse getestet werden, ob der Heichelberghof zukünftig Praxis- und Lernort für Schulen werden kann. Dazu stellen wir einen eigenen Bereich zur Verfügung und betreuen die Klasse beim Säen, Pflanzen, Gießen und Ernten. Auch mit dem ortsansässigen Kindergarten schwebt uns eine Kooperation vor. Am 26. März holen wir zudem das vor Weihnachten ausgefallene Gemüse Theater im Hof nach. Weitere Informationen folgen im Februar auf unserer Homepage und im Newsletter. 

Für alle, die in diesen kalten Tage noch Inspirationen brauchen, habe ich meine Lieblings-Dokumentationen aufgelistet – diese waren ausschlaggebend bei der Entscheidung wieder Zuhause einzusteigen – anschauen lohnt sich, weil sie inspirieren und Hoffnung machen:

Wir halten Euch über den Blog und unseren Newsletter auf dem Laufenden und freuen uns jederzeit auf Euer Feedback!

Liebe Grüße

Barbara, Thomas und Felix